In Berlin findet derzeit das Kulturfestival ‚Hinschauen‘ statt, das das drängende soziale Thema der Obdach- und Wohnungslosigkeit in den Fokus rückt. Ziel des Festivals ist es, Künstler und Betroffene zusammenzubringen, um Aufmerksamkeit zu erzeugen und Unterstützung zu bieten.
Das Festival, das trotz reduzierter Fördergelder von Schauspieler und Regisseur Martin Heesch organisiert wird, hat seinen Standort am Bahnhof Lichtenberg gewählt, einem Symbolort für Menschen ohne festen Wohnsitz. Eindrucksvolle künstlerische Darbietungen wie die Theaterperformance ‚Hänsel und Gretel‘, die sich mit den Themen Obdachlosigkeit, Hunger und Gewalt auseinandersetzt, sowie die Kunstausstellung ‚Zuhause, was ist das?‘ bringen die Besucher zum Nachdenken.
Mit der Beteiligung von Obdachlosen und sozial Benachteiligten als Künstler und Darsteller schafft das Festival eine Plattform für authentische Einblicke und sensibilisiert die Öffentlichkeit für die Realität von Wohnungslosigkeit. Neben kulturellen Ereignissen wie einem Straßenmusikfestival und einer Podiumsdiskussion mit Politikern ist auch die Aktion der Barber Angels ein wichtiger Bestandteil des Engagements gegen Obdachlosigkeit. Die beeindruckenden Zahlen sprechen für sich: Aktuell sind in Deutschland fast eine halbe Million Menschen in Notunterkünften aufgrund von Wohnungslosigkeit untergebracht, während weitere Tausende auf der Straße oder in verdeckter Wohnungslosigkeit leben.
Das Festival ‚Hinschauen‘ setzt somit ein kraftvolles Zeichen gegen die Ausgrenzung von obdach- und wohnungslosen Menschen und regt dazu an, nicht wegzuschauen, sondern aktiv an Lösungen mitzuwirken und die Problematik gemeinsam anzugehen.