Das Stadtmuseum am Markt (sam) lädt am Dienstag, 18. November, zu einem Vortrag über die Entwicklungen in der Spätantike im Rhein‑Main‑Gebiet. Der archäologische Kurator Dr. Daniel Burger Völlmecke spricht ab 18 Uhr über „Konflikt und Kontinuität – Wiesbaden und das Rhein‑Main‑Gebiet in der Spätantike“. Der Eintritt ist frei.
Vortrag und Kontext
Die Veranstaltung ist Teil der Kulturinitiative Wiesbaden und soll Einblicke in eine Epoche großer politischer und gesellschaftlicher Veränderungen geben. Dr. Völlmecke wird die Zeit zwischen dem 3. und 5. Jahrhundert nach Christus thematisieren, eine Phase, die in der Region durch Siedlungsabbrüche, verstärkte Migration und tiefgreifende Transformationsprozesse gekennzeichnet ist.
Regionale Umbrüche an Rhein und Limes
Mit der Aufgabe des Limes am Ende des 3. Jahrhunderts zogen sich die römischen Truppen weitgehend hinter den Rhein zurück; nach knapp 150 Jahren markierte der Fluss erneut die Grenze des Römischen Reiches. Diese Neuordnung veränderte die politische Geografie und die Lebensverhältnisse in den angrenzenden Gebieten.
In der Folge kam es zu deutlichen Strukturbrüchen: Siedlungen wurden aufgegeben, Bevölkerungsbewegungen nahmen zu, und lokale Machtverhältnisse wandelten sich. Dr. Völlmecke will in seinem Vortrag die politischen und gesellschaftlichen Dimensionen dieser Umbrüche für das Rhein‑Main‑Gebiet erläutern.
Wiesbaden als Ausnahmefall
Im Gegensatz zu vielen Orten der ehemaligen Limeszone blieb Wiesbaden – zusammen mit Kastel – als Siedlung erhalten und nimmt damit eine Sonderstellung ein. Archäologische Funde, etwa frühchristliche Grabsteine aus dem Stadtgebiet, deuten auf eine Kontinuität und besondere Entwicklungspfad hin, die der Referent näher beleuchten möchte.
Praktische Informationen
Der Vortrag beginnt am 18. November um 18 Uhr im sam – Stadtmuseum am Markt. Der Eintritt ist kostenfrei. Das Museum ist dienstags, mittwochs, freitags, samstags und sonntags von 11 bis 17 Uhr sowie donnerstags von 11 bis 20 Uhr geöffnet.
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