Der Verbandschef der deutschen Kassenärzte, Andreas Gassen, hat eine kontroverse Forderung aufgestellt, die das Gesundheitswesen grundlegend beeinflussen könnte. In seinem Statement spricht sich Gassen dafür aus, die Krankschreibung erst ab dem vierten oder fünften Tag eines Krankheitsfalls vorzusehen. Diese Maßnahme zielt darauf ab, unnötige Arztbesuche zu reduzieren und somit das überlastete Gesundheitssystem zu entlasten.
Derzeit erlaubt die gesetzliche Regelung Arbeitgebern, bereits nach einem oder zwei Tagen eine ärztliche Bescheinigung zu verlangen. Andreas Gassen schlägt vor, diese Regelung zu ändern und eine generelle Krankschreibung erst ab dem vierten Tag einzuführen. Statistiken zeigen, dass rund 35 Prozent aller jährlichen Krankschreibungen eine Gesamtdauer von maximal drei Tagen aufweisen. Durch die Abschaffung dieser Kurzzeit-Krankschreibungen könnten bis zu 1,4 Millionen Arbeitsstunden eingespart werden, was auch Kosten in Höhe von 100 Millionen Euro reduzieren würde.
Die vorgeschlagene spätere Krankschreibung könnte effektiv dazu beitragen, unnötige Arztbesuche zu minimieren und gleichzeitig das Gesundheitssystem erheblich zu entlasten. Die Diskussion über diese Thematik dürfte in den kommenden Wochen intensiv geführt werden, da sie direkte Auswirkungen auf Arbeitnehmer, Arbeitgeber und das Gesundheitswesen insgesamt haben könnte.
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