Das Gesundheitsamt von Wiesbaden hat am Dienstagabend, 4. November, das zuvor verhängte vorsorgliche Abkochgebot für das Trinkwasser mit sofortiger Wirkung aufgehoben. Nach Angaben der Stadt kann das Wasser im gesamten Stadtgebiet wieder wie gewohnt verwendet werden; alle Nachuntersuchungen zeigten unauffällige Ergebnisse.
Tests als Voraussetzung für die Aufhebung
Für die Aufhebung waren drei aufeinanderfolgende Wasserproben mit einwandfreiem Testergebnis erforderlich. Die letzten Proben dieser Serie wurden am Montag, 3. November, entnommen. Nach Einschätzung des Gesundheitsamts erfüllen die Analyseergebnisse die Vorgaben der Trinkwasserverordnung und sind nicht zu beanstanden.
Ursache der Verunreinigung bislang unbekannt
In den untersuchten Proben waren Enterokokken nachweisbar. Diese Bakterien vermehren sich nicht im Wasser, sondern gelangen in der Regel durch fäkale Verunreinigungen von außen in das System und können außerhalb des Körpers längere Zeit überleben. Deshalb lasse sich die Quelle einer solchen Verunreinigung häufig nicht zweifelsfrei ermitteln; auch in Wiesbaden sei die Ursache bislang nicht gefunden worden, teilte die Stadt mit.
Gesundheitsdezernentin Milena Löbcke betonte, sie verstehe die Verunsicherung in den vergangenen Tagen, wies jedoch darauf hin, dass das Abkochgebot eine rein vorsorgliche Maßnahme gewesen sei. Sie hob zudem die umfangreichen Regularien und Kontrollen hervor: Die hohe Trinkwasserqualität in Deutschland beruhe auf regelmäßigen Tests und Meldepflichten, und bereits bei kleinsten Hinweisen auf Verunreinigungen werde gehandelt.
Kontrollen und Hinweise zur Vorsorge
Die Stadt erinnerte daran, dass das Trinkwasser in Wiesbaden wie im gesamten Bundesgebiet strengen Kontrollen unterliegt. Aus dem Verteilungsnetz der ESWE Versorgungs AG würden jährlich weit über tausend Trinkwasserproben entnommen und unterschiedlichen analytischen Untersuchungen unterzogen.
Abschließend wies die Stadt auf die Bedeutung persönlicher Notfallvorsorge hin. In großflächigen Krisen könnten Rettungs- und Einsatzkräfte nicht allen Haushalten und Einrichtungen gleichzeitig helfen; die Stadt empfiehlt daher, eigene Vorkehrungen zu treffen und verweist auf weitere Informationen unter wiesbaden.de/notfallvorsorge.
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