Das Selbstbestimmungsgesetz, das vor einem Jahr eingeführt wurde, hat eine gemischte Bilanz hinterlassen. Während viele Betroffene es als große Erleichterung empfinden, gibt es anhaltende Kritik an den einfachen Änderungsmöglichkeiten des Geschlechtseintrags. Die Erfahrungen nach einem Jahr zeigen sowohl positive Aspekte als auch Herausforderungen.
Eine der positiven Geschichten ist die von Lio Titos, der seinen Geschlechtseintrag von weiblich auf männlich ändern konnte und dies als eine Art Erlösung empfindet. Trotz solcher Erfolge gibt es Kritiker, darunter die Rechtswissenschaftlerin Judith Froese, die Schwächen des Gesetzes ansprechen. Alina Morad erwägt sogar eine Verfassungsbeschwerde aufgrund der noch offenen Probleme im Zusammenhang mit dem Hausrecht.
Interessanterweise zeigt sich, dass die Anzahl der Geschlechtseintragsänderungen höher ist als ursprünglich erwartet. Dies deutet darauf hin, dass der Bedarf an solchen rechtlichen Möglichkeiten größer ist als zunächst angenommen.
Insgesamt lässt sich festhalten, dass viele Betroffene das Selbstbestimmungsgesetz als Fortschritt wahrnehmen, während Kritiker die mangelnde Stabilität und Kontrolle der Entscheidungen bemängeln. Die Zukunft des Gesetzes bleibt ungewiss, da eine geplante Evaluation möglicherweise weitere Anpassungen oder Verbesserungen erfordern wird.

